Er steht im OP, ist etwa eineinhalb Meter groß, hat einen beweglichen Arm, kann „sehen“ und bei Operationen assistieren, aber er ist kein Mediziner aus Fleisch und Blut. Seit einem Jahr steht das Hightech-Gerät auf Wunsch der Patienten Seite an Seite mit den Ärzten am OP-Tisch des Marienkrankenhauses, wenn ein künstliches Kniegelenk implantiert wird. Was bisher für das Knie angeboten wurde, kann auf Wunsch der Patienten nun auch für die Hüfte im Marienkrankenhaus Soest zum Einsatz kommen. Der erste Patient hat nun ein künstliches Hüftgelenk mit Unterstützung des Roboterarms bekommen.
Der 71-jährige Patient aus Soest wusste, dass es für das Team des Marienkrankenhauses eine Premiere war. „Der Erste zu sein, bei dem wir eine Hüfte mit dem Roboterarm eingesetzt haben, war für den Patienten kein Grund zur Sorge, sondern zu Freude!“ sagt Chefarzt PD Dr. Klotz. Denn der Roboterarm gibt Patienten und Operateur zusätzliche Sicherheit. Das hochmoderne Gerät stoppt automatisch den Einschnitt ins Gewebe, sobald von der im Voraus berechneten optimalen „Route“ abgewichen wird. So verhindert der Roboterarm, dass keine unerwünschte Verletzung von Weichteilen und Knochen entsteht. Entscheidend dabei ist, dass der Roboterarm nie alleine agiert, sondern stets von einem erfahrenen Operateur geführt wird. Mensch und Maschine kontrollieren sich gegenseitig.
Während der Operation des Patienten hat die hochmoderne Technologie kontinuierlich den Ist-Zustand erfasst und mit dem individuellen Soll-Zustand (aus einem vorab erstellten virtuellen 3D-Modell) abgeglichen. So konnte die Prothese millimetergenau eingesetzt werden. Dabei wurde von der Technologie mit Hilfe des individuellen 3D-Modells die Operation so geplant, dass die Bänder nach dem Eingriff das Gelenk weiterhin gut stützen und gleichzeitig eine möglichst große Beweglichkeit zulassen. Das wird der Patient in wenigen Tagen bereits bemerken. Die ersten Schritte hat er bereits gemacht.